Hey BlaBlas,
Träumst du schon seit längerem von einem Auslandsaufenthalt in Großbritannien, Australien oder vielleicht den USA? Und jetzt ist es endlich so weit. Juhuuuu!!! 🤩🥳
Jetzt fragst du dich vielleicht, wie du das meiste aus deiner Reise rausholen kannst, um dein Englisch auf das nächste Level zu katapultieren. Ich habe zum Glück schon viele Auslandsaufenthalte hinter mir und ich verrate dir jetzt mal meine Do’s and Don'ts. Also mach dir einen großen Kaffee und los geht's!
Tipp Numero 1 ist gleich mal etwas, was du NICHT machen solltest. Nämlich: mach keinen Sprachkurs im Ausland. Ja, ich weiß, ich leg dir immer ans Herz, einen Sprachkurs zu machen und auf einmal schreibe ich sowas. Die Betonung liegt auf im Ausland. Let me explain.
Ich habe in meinem kurzen Leben zwei Sprachkurse in England gemacht und das waren auch bestimmt meine letzten. Der erste war in Cambridge 2013 kurz nach meiner Matura, für euch Deutsche wäre das das Abi. Damals hatte ich ein B2 Niveau in Englisch. Der Kurs hat eine Woche gedauert und die Gruppe war relativ klein, ca. 10 Schüler. Und gleich vorab, der Kurs war keine komplette Katastrophe. Er hat aber auch absolut nichts gebracht. Und für das war er viel zu teuer. Englische Preise halt!
Ich kann mich noch an die vielen Gap-fill-Grammar-Exercises erinnern. Und dass wir nicht miteinander gesprochen haben. Damals hatte ich vom Unterrichten keine Ahnung, ich bin ja gerade erst mit der Schule fertig geworden. Ich habe aber schon ziemlich schnell kapiert, dass der Kurs nicht gut war. Jetzt weiß ich natürlich, dass man eine Sprache ohne sprechen und nur mit Grammatikübungen nicht lernt.
Es gab aber trotzdem etwas Positives an dem Kurs. Und zwar dass ich viele coole Leute aus der ganzen Welt kennengelernt habe, auch eine meiner jetzigen besten Freundinnen. Somit bin ich doch sehr froh, dass ich den Kurs gemacht habe. Wenn auch aus anderen Gründen.
So das war meine Erfahrung in Cambridge. 2015 habe ich mein Glück noch einmal versucht. Dieses Mal habe ich schon Englisch an der Uni Salzburg studiert. Ich habe eine Studienfreundin gefragt, ob sie Lust hat, mit mir im Sommer ein Monat lang durch Großbritannien zu reisen. Und sie hatte Lust. Teil unserer Reise war ein zweiwöchiger Aufenthalt in Brighton, wo wir auch einen C1 Sprachkurs gebucht hatten. Wir haben uns schon sehr auf den Kurs gefreut. Dementsprechend groß war die Enttäuschung dann nach unserer ersten Einheit.
Außer uns war nämlich niemand C1. Die anderen Kursteilnehmer (insgesamt waren wir dieses Mal so um die 15) hatten teilweise richtige Probleme, sich auf Englisch auszudrücken. Und das ist ja überhaupt kein Problem, schließlich haben sie einen Englischkurs gebucht, um an ihrem Englisch zu arbeiten. Aber dann kann man nicht meine Freundin und mich in denselben Kurs setzen.
Als wir die Veranstalter darauf angesprochen haben, haben sie uns nur frech ins Gesicht gesagt, dass sie das Problem auch schon bemerkt haben. Da wir aber die einzigen mit C1 Niveau sind, können sie für uns keinen eigenen Kurs aufmachen und wir müssen mit den B2 Leuten mitmachen - obwohl wir einen C1 Kurs gebucht hatten!!! Wir haben uns natürlich wahnsinnig aufgeregt und daraufhin haben wir zwei Einzelstunden bekommen. Den Rest der Zeit waren wir im B2 Kurs. Das ganze hat mich ca. £1.000 gekostet. Das war’s dann mit den Sprachkursen in England für mich.
Das heißt natürlich nicht, dass es keine guten Sprachkurse im Ausland gibt. In Spanien habe ich ein paar echt tolle Sprachkurse gemacht, von denen ich sehr profitiert habe. Die Chancen einen schlechten zu erwischen sind nur leider groß und dann ist in einem Land wie England (wo alles irre teure ist) viel Geld weg und du ärgerst dich und deine ganze Reise hat einen bitteren Beigeschmack.
Insgesamt stimmt für mich das Preis-Leistungs-Niveau einfach nicht. Die Fortschritte, die du mit einem 1-2 wöchigen Sprachkurs erreichst, sind so minimal, dass die Kosten einfach nicht für sich sprechen. Spar dir lieber das Geld und mach einen Sprachkurs zu Hause. Diese sind nämlich unbezahlbar, was du eh schon weißt, wenn du meine anderen Blogbeiträge gelesen hast. Dann hast du genügend Zeit, einen Englischlehrer deines Vertrauens zu finden und einen langfristigen Lernplan zu erstellen.
So, jetzt habe ich aber genug über das gesprochen, was du nicht machen solltest. Jetzt zeige ich dir ein paar tolle Möglichkeiten, wie du an deinem Englisch im Ausland arbeiten kannst, die so gut wie nichts kosten und soooo viel Spaß machen.
So jetzt kommen wir zu den wirklich interessanten Dingen. Wie habe ich meine Zeit im Ausland verbracht?
Zuerst einmal: ändere dein Mindset. Wenn du im Ausland bist, ist es nicht Zeit, Grammatik oder Vokabeln zu büffeln. Das kannst du auch zuhause machen. Jetzt ist es an der Zeit, zu beobachten, zu fühlen, zu erfahren, auszuprobieren. Dies findest du in keinem Textbook und diese Erfahrung ist unbezahlbar. Geh hinaus. Fühle, wie sich das Leben hier abspielt. Beobachte die Menschen und ihre Verhaltensweisen. Und dann probier dich in verschiedenen Situationen aus. Kaufe Brot beim Bäcker, bestelle etwas zum Essen, lass dir den Weg erklären.
Sei nicht schüchtern und sprich die Menschen an. Niemand kennt dich. Solltest du also Fehler machen: EGAL! Frage, wie Dinge heißen, wenn du sie nicht kennst, führe ein kurzes Gespräch mit der Floristin, mache jemandem ein Kompliment. Nobody cares. Wenn du magst, kannst du in eine ganz neue Persönlichkeit schlüpfen. The world is your oyster.
Im Ausland ist nicht die Zeit, Vokabeln zu büffeln. Das heißt aber nicht, dass du keine neuen Vokabeln lernen wirst. Im Gegenteil. Du wirst so vielen neuen Wörtern und Ausdrücken begegnen, dass du nicht wissen wirst, wo du anfangen und aufhören sollst. Leg dir ein schönes Buch zu (was du eh schon hast, wenn du meinen Blogbeitrag zu Vokabellernen gelesen hast) und schreibe dir Wörter und Redewendungen auf, welche die Einheimischen verwenden. Konzentriere dich auf Wörter, die du immer wieder hörst oder die dir einfach gefallen.
Nimm dir dann jeden Tag ein paar ruhige Minuten, vielleicht in einem netten Café, wo du dann die neuen Wörter lernst. Normalerweise würde ich dir raten, nicht mehr als 3 neue Wörter pro Tag zu lernen. Wenn du aber im Ausland bist, kannst du hier ruhig mal eine Ausnahme machen und 10 -15 neue Wörter aktiv lernen. Und ich schreibe bewusst aktiv, weil passiv wirst du viel mehr neue Wörter aufsaugen.
Teil von Erasmus sein, ohne Erasmus zu machen? Ja, das geht. Habe ich schon gemacht. Geh auf Facebook und suche nach einer Erasmus Gruppe für die Stadt, in der du gerade bist. Trete der Gruppe bei und schau, was es für Events gibt. Gibt es vielleicht ein Pub Crawl? Eine Movie Night? Oder vielleicht sogar einen Ausflug? Und dann sammle deinen Mut und geh zu dem Event. Vertrau mir, du wirst viele tolle Leute aus der ganzen Welt kennenlernen und tolle Erfahrungen machen. Und natürlich müsst ihr euch auf Englisch unterhalten.
So cool die Erasmus Leute auch sind, Einheimische wirst du bei den Events kaum treffen. Den absolut besten Tipp, den ich dir geben kann: live like a local. Probiere im Ausland so zu leben, wie es die Einheimischen tun. Und dann, läufst du früher oder später jemanden über den Weg, mit dem du dich auf Englisch unterhalten oder vielleicht sogar Dinge unternehmen wirst.
Glaub mir, das klingt vielleicht schwierig oder einschüchternd. Ist es aber nicht. Wenn man alleine unterwegs ist, zieht man Leute nur so an. Ich wurde von Einheimischen angesprochen, als ich alleine einkaufen war, in einem Café gesessen bin oder einfach nur durch die Straßen gelaufen bin. Trust me, it’s that easy. Und wenn du von niemanden angesprochen wirst (was du aber bestimmt wirst), ergreif die Initiative und mach das selbst.
Wenn du Single bist, hast du hier noch einen extra Pluspunkt. Lade dir Tinder runter und halte Ausschau nach Typen oder Mädels, die von dort sind. Aber zum Glück gibt es für alle die glücklich vergeben sind auch Apps wie Bumble Friends. Die Möglichkeiten sind endless.
Mein letzter Tipp. Wenn du noch jünger bist (oder auch älter), mach ein Aupair. Lebe mit einer Familie für ein paar Wochen oder Monate und du wirst sehen, wie sehr dir das helfen wird, nicht nur dein Englisch zu verbessern, sondern auch das Land und die Kultur besser zu verstehen. Ich habe das einmal in Spanien gemacht, wo ich mich für 2 Monate um 4 Kinder gekümmert habe. Wenn du Kinder gerne magst, ist das wirklich top empfehlenswert! Ich habe es geliebt und ich denke immer noch so gerne an diese Zeit zurück.
So meine Lieben, wie ihr seht, ist es absolut nicht notwendig, einen überteuerten Sprachkurs im Ausland zu buchen. Es gibt viele tolle Möglichkeiten im Ausland an deinem Englisch zu arbeiten, die komplett gratis sind. Aus meiner Erfahrung sind diese auch so viel hilfreicher und lustiger. So habe ich so viele tolle Freundschaften geschlossen. Auch viele Freundschaften mit Muttersprachlern, mit denen ich immer noch in Kontakt bin.
Also, ab ins Ausland mit dir. Genieße es in vollen Zügen und live like a local! ✈️
Wenn du einen zusätzlichen Tipp hast, lass es der BlaBla Community in unserem Discord wissen.
Happy traveling!
Stefanie